Meine kooperative Strichfiguren-Challenge entwickelt sich weiter. Nachdem ich den Trigger bekam, in der Wikipedia etwas über Androgynie nachzulesen, hat es mich dazu inspiriert, mal etwas Neues auszuprobieren: drei verschiedene Arten von Strichfiguren.
„Im westlichen Kulturkreis ist das bekannteste und wirkmächtigste Androgynie-Konzept in dem Mythos von den Kugelmenschen enthalten, der in Platons fiktivem, literarisch gestaltetem Dialog Symposion dem Komödiendichter Aristophanes in den Mund gelegt wird.
Diesem Mythos zufolge hatten die Menschen ursprünglich kugelförmige Rümpfe. Es gab bei ihnen drei Geschlechter: ein rein männliches, ein rein weibliches und das gemischte der andrógynoi (ἀνδρόγυνοι), die eine männliche und eine weibliche Hälfte hatten. Die rein männlichen Kugelmenschen stammten ursprünglich von der Sonne ab, die rein weiblichen von der Erde, die zweigeschlechtlichen vom Mond.“
Wikipedia (deutsch)
Irgendetwas juckte mir in den Fingern, nachdem ich diesen Text gelesen hatte. Ich nahm mein Grafiktablett und den Stift in die Hand und probierte etwas aus. Und so wurden Luna, Sol und Gaia geboren, drei ganz verschiedene Strichfiguren von drei ganz verschiedenen Planeten…
Wer davon männlich, weiblich oder androgyn ist, können wir uns jeder für sich in der eigenen Phantasie so bauen wie wir es möchten.
Bestenfalls sind es innerlich ausgewogene Strichweibchen, Strichmännchen und Strichvereinte, die ganz gleich ihres äußeren Geschlechts ihre inneren Anteile miteinander in Harmonie gebracht haben.
Sie halten sich an den Händen, diese drei Lebewesen. Sie atmen, sie leben, sie lieben. Sie zeigen uns den Weg. Lassen wir sie einzeln oder gemeinsam nach etwas Höherem streben als Gewalt, Agression und Unterdrückung.
Grundbedürfnisse. Sicherheit. Geborgenheit. Freude. Wohlbefinden. Kreativität. Selbstwert. Unabhängigkeit. Mut. Liebe. Empathie. Verbundenheit. Wahrheit. Ehrlichkeit. Kommunikation. Weisheit. Vorstellungskraft. Intuition. Seelenplan. Einheitsbewusstsein. Sein.
Testweise probierte ich in meiner 2D-Animationssoftware aus, wie Luna, Sol und Gaia animiert werden. Das war schnell gemacht, die Gelenk- und Knochenstruktur ließ sich mit ein paar Klicks einrichten und schon konnte ich sie tanzen lassen. Das Ergebnis ist unten im Video zu sehen.
Kein tagelanges Herummühen mit der Erstellung von drei neuen Charakteren. Und wenn sogar ich es so leicht hinbekommen kann, dann bin ich mir sicher, dass sich auch andere 2D-Animationskünstler (gerne auch Neulinge) für ein kooperatives und inspiratives Gemeinschaftsfilmprojekt zusammenfinden können.
Die Idee wächst weiter…